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GLOSSARR

Barrierefreies Wohnungsangebot

kurz & knapp:
> barrierefrei ist mehr als seniorengerecht!
> seniorengerecht = klein, barriere-arm, bezahlbar
> Der freie (Wohnungs-)Markt richtet es nicht!
> in Miete, Eigentum oder genossenschaftlich strukturiert
> in zentraler Lage


Was ist das?

„Seniorengerechte“ Wohnungen sind derzeit in aller Munde. Der Begriff ist allerdings nicht genau definiert, was darunter zu verstehen ist. Grundsätzlich muss die Bezeichnung barrierefrei von Formulierungen wie barrierearm oder seniorengerecht unterschieden werden. Barrierefreiheit ist sehr umfangreich und klar definiert. Es müssen eine ganze Reihe von Anforderungen erfüllt werden, damit eine Wohnung, eine Institution etc. barrierefrei genannt werden darf.
Mitunter wird der Begriff aber auch fälschlicherweise für sogenannte seniorengerechte Wohnungen verwendet. Damit sind Wohnungen gemeint, die der wohnenden Person weniger Mühsal bereiten.

 

Worum geht es?

Für ältere Menschen kann das eigene Haus / die eigene Wohnung zur Last werden: Sie ist „zu groß“, d.h. die Hausarbeit für so viele Räume wird zu viel, die Gartenarbeit zu anstrengend, das Treppensteigen zu beschwerlich. Diese Menschen suchen daher nach einer Alternative: die zukünftige Wohnung soll kleiner sein, leichter zu erreichen; die Wege zum Einkaufen, zum Arzt und zu Freizeitaktivitäten sollen kürzer werden. Auch soll die Wohnung gewisse Voraussetzungen mit sich bringen, dass bauliche Anpassungen bei potenziellen Verschlechterungen der persönlichen Verfassung leichter umgesetzt werden können (z. B. ein rollstuhlgerechter Umbau – bei Bedarf! – Wenn man schon mal umzieht…!).

Der Wohnungsmarkt in seinen heutigen Strukturen wird diesem Bedarf kaum gerecht. Freilich sind seniorengerechte Wohnungen von barrierefreien zu unterscheiden – gleichwohl steigt der Bedarf in beiden Segmenten. Eine rein betriebswirtschaftliche Perspektive wird dieses gesellschaftliche Thema nicht weiterbringen. Kommunen, Wohlfahrtsverbände und schließlich auch Wohnungs(bau)unternehmen sind daher in Bezug auf ihre gesellschaftliche Verantwortung gefragt, die aktuelle Situation zu verbessern – sprich das Wohnungsangebot zu diversifizieren bzw. zu erweitern.

Die Nachfrage besteht schon heute. Insbesondere Personen, die sich frühzeitig mit ihrer Zukunft im Alter auseinandersetzen, suchen gezielt nach diesem Wohnungsangebot.

 

Vorteile „seniorengerechter“ Wohnungen:

  • klein und übersichtlich
  • ebenerdig bzw. barrierearmer Zugang
  • Möglichkeit der barrierefreien Umgestaltung – bei Bedarf
  • idealerweise in zentraler Lage mit fußläufiger Erreichbarkeit wichtiger Orte des täglichen Lebens
  • Attraktivität fördert frühzeitigen Umzug
    -> Eingewöhnung in das neue Wohn- und Lebensumfeld
    -> hohe Lebensqualität über einen sehr langen Zeitraum
  • Gewährleistung gesellschaftlicher Teilhabe durch elementare Alltagserleichterungen

 

Realität / Probleme:

Der gesellschaftliche wie auch politische Druck auf den Wohnungsmarkt bringt derzeit einiges in Bewegung, sodass tatsächlich viel „seniorengerechter“ Wohnraum geschaffen wird – wenn auch nicht barrierefrei. Gerade wenn diese Wohnungen in zentraler Lage errichtet werden, wo die Anbindung an wichtige Orte des täglichen Bedarfs gut ist (fußläufig), ist ein Umzug in diese Wohnungen – auch in späteren Jahren – mit großer Lebensqualität verbunden.

Ein Problem liegt in der Struktur des privatwirtschaftlich strukturierten Wohnungsmarktes, der nur bedingt erschwinglichen Wohnraum schafft. Der gesellschaftliche Bedarf ist jedoch so groß, dass sich auch Kommunen vermehrt in der Schaffung von seniorengerechtem Wohnraum engagieren. Auf dem Wohnungsmarkt finden sich sowohl Eigentums-, als auch genossenschaftliche oder Mietwohnungen. Eine wichtige Entwicklung stellt der vermehrte Bau von kleinen Wohnungen dar, die sich besonders für 1-2-Personenhaushalte gut eignen.

 

Weitere Informationen zu Barrierefreiheit:

> Bundeskompetenzzentrum Barrierereiheit: www.barrierefreiheit.de
> Behindertenbeauftragter der Bundesregierung
> Bayern barrierefrei
> Aktion Mensche: Barrierefreiheit

 

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