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Gemeinde Dietersheim

Landkreis Neustadt a.d.Aisch – Bad Windsheim
Regierungsbezirk Mittelfranken

Bürgermeister

Einwohner

Ortsteile

Robert Christensen

2.321

11

Seniorenpolitik
  • Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch – Bad Windsheim (2012)
  • Kommunaler Seniorenbeauftragter (= auch ehrenamtlicher Wohnraumberater)
    und Behindertenbeauftragte vorhanden
Demografische Entwicklung
2014 bis 2028
  • Gesamtsaldo: -1,6 %
  • Durchschnittsalter: Anstieg auf 44,4 Jahre
Projektstart August 2017
Homepage www.dietersheim.de

 

Die Gemeinde Dietersheim liegt im Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim und ist Mitglied der Kommunalen Allianz „NeuStadt und Land“ sowie der der LAG Aischgrund. Die Gemeinde liegt direkt im Aischtal zwischen den Naturparks Frankenhöhe und Steigerwald. Mit rund 2200 Einwohnern in 11 Ortsteilen erstreckt sich das Gemeindegebiet entlang der Aisch auf einer gut 31 km² großen Fläche, die es kommunal zu versorgen gilt. Ein großes, teils brachliegendes Gewerbegebiet teilt den Hauptort Dietersheim in zwei Teile entlang der B 470, an die Dietersheim direkt angeschlossen ist. Dietersheim hat zwei Haltepunkte an der Bahnstrecke Neustadt (Aisch) – Steinach bei Rothenburg: Dietersheim und Dottenheim.

Lebenswert machen die Gemeinde die schöne umgebende Natur und Landschaft, die nahen und schnell erreichbaren Erholungsmöglichkeiten, die gute Verkehrsanbindung sowie die sehr gut ausgebaute öffentliche Infrastruktur mit Kinderkrippe, -garten, Grundschule und Hort, mit sportlichen und kulturellen Einrichtungen und aktivem Vereinsleben. Dennoch stellt die Veränderung der Bevölkerungsstruktur mit zwar positiverer Entwicklung als die Prognosen es vorhersagen, aber mit weniger Kindern und mehr älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine Herausforderung für die zukünftige kommunale Entwicklung dar.

 

> Demografische Entwicklung

Der Demographie-Spiegel des Bayerischen Landesamtes für Statistik prognostiziert für die Gemeinde Dietersheim zwischen 2014 und 2028 eine Abnahme der Bevölkerung von -1,6 %, in absoluten Zahlen von 2138 Einwohnern auf 2100 Einwohner. Gleichzeitig wird der Bevölkerungsanteil von Menschen über 65 Jahre um 18,1 % anwachsen, was in absoluten Zahlen ein Anwachsen der Gruppe der über 65-Jährigen von 395 auf 470 ältere, alte und hochaltrige Menschen bedeutet.

Quelle: Landesamt für Statistik, Demographie-Spiegel für Dietersheim

Dabei nimmt den Prognosen zufolge innerhalb der Gruppe der Älteren ab 60 Jahre der Anteil der Menschen zwischen 60-75 Jahren um + 35,1 % zu, der Anteil der Menschen ab 75 Jahre hingegen um – 7,8 % ab. Die Zahl der unter 18-Jährigen wird um – 7,9 % (von 387 auf 360 Kinder und Jugendliche) und die der Erwachsenen unter 65 Jahre um – 5,3 % (von 1.356 auf 1.280) abnehmen. Das Durchschnittsalter steigt in dieser Zeit von 43,2 auf 44,4 Jahre.

Die aktuellen Bevölkerungszahlen liegen mit gut 2200 Einwohnern rund 100 Einwohner über den Prognosen des Bayerischen Landesamtes für Statistik, entwickeln sich also positiver. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Verschiebung der Bevölkerungsanteile in den Altersgruppen sich nicht grundsätzlich relativieren oder stoppen lässt.

Bereits an dieser Stelle ist deutlich, dass sich die Gemeinde Dietersheim in Hinblick auf ihre kommunale Infrastruktur (wohnlich, baulich, medizinisch, pflegerisch) und ihre sozialen Angebote vermehrt auf ältere Personengruppen ausrichten muss.

 

> Handlungsfeld Markt

Ist-Situation
In Dietersheim ist die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs durch einen örtlichen Supermarkt gesichert. Tageweise ergänzt der Dorfladen der Camphill Dorfgemeinschaft Hausenhof. Dort können auch selbst erzeugte Waren wie Brot, Gemüse, Käse, Wurst in Demeter- oder Bio-Qualität und außerdem Kunsthandwerkliches aus der Weberei und der Kerzenwerkstatt erworben werden. Für die Bankgeschäfte gibt es im Hauptort zwei Banken. Für alle weiteren Bedarfe muss in umliegende bzw. in größere Orte gefahren werden.
Als mobiler Versorger steht der Öko-Lieferservice Baumannshof zur Verfügung, der über ein breites Sortiment verfügt. Der Mindest-bestellwert liegt bei 14 € und zuzüglich einer Lieferpauschale von 1,95 €. Dazu kommen ein Bäckerwagen und weitere Lieferdienste wie Bofrost, Eismann oder auch Super- und Drogerie-märkte mit Online-Bestellmöglichkeiten und Lieferdiensten.
Die Befragung der Dietersheimer Seniorinnen und Senioren ergab vereinzelt Wünsche nach einem Metzger, Bäcker, mehr Einkaufsmöglichkeiten und einem Wochenmarkt. Es wurden vereinzelt eine Gastwirtschaft, ein Café bzw. ein Biergarten mit Essensmöglichkeiten genannt.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation liegt im Handlungsfeld Markt kurz- und mittelfristig wenig Handlungsbedarf. Es gilt vorhandene Strukturen im Ort und in der Region durch Nutzung zu erhalten und zu unterstützen. Über eine Sensibilisierung der Bevölkerung durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit hierzu ist nachzudenken. Darüber hinaus könnte beispielsweise im Rahmen einer Nachbarschaftshilfe Einkaufsbegleitung angeboten werden, so dass es älteren Menschen möglich bleibt auch mit Unterstützungsbedarf z.B. den Supermarkt und andere Nahversorgungseinrichtungen zu erreichen.

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, die Nahversorgung vor Ort zu erhalten, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Dienstleistungen & Mobilität

Ist-Situation
Für Dietersheim steht der Seniorenwegweiser der Kommunalen Allianz NeuStadt & Land zur Verfügung, der im Rahmen der erweiterten Kommunalen Allianz um zwei Kommunen zur Überarbeitung bzw. Aktualisierung ansteht. Mit der Neuauflage könnte dieser intensiv beworben und noch bekannter gemacht werden, damit älteren Menschen und pflegenden Angehörigen elementare Informationen wie Ansprechpartner im Landkreis und Informationen zu Themen wie finanzielle Hilfen, Sicherheit und Gesundheit im Alter, Tipps für pflegende Angehörige, Hilfen bei Pflegebedürftigkeit, Wohnen im Alter, aber auch Veranstaltungen und Treffpunkte für Senioren bis hin zu rechtlicher Beratung zugänglich sind.

Für die vom Landkreis bereitgestellte Notfalldose, die für einen eintretenden Notfall in der Kühlschranktür aufbewahrt wird, kann in diesem Zuge ebenfalls verstärkt Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. In der Dose ist ein Blatt mit den wichtigsten Informationen hinterlegt, das zum Beispiel Daten zur Person und zu Kontaktpersonen, zu Vorerkrankungen oder Arzneitherapien, zum Aufbewahrungsort von Medikamenten oder zur Patientenverfügung beinhaltet. Durch einen Aufkleber auf der Innenseite Ihrer Hauseingangs- oder Wohnungstür und einem zweiten an der Kühlschranktür (außen) wissen die Helfer-Dienste sofort, dass eine Notfalldose vorhanden ist.

Im Bereich Mobilität ergänzt ein Anruf-Sammel-Taxi innerhalb des Gebiets der Kommunalen Allianz „NeuStadt&Land“ (sechs Kommunen) seit Ende des Jahres 2016 den spärlichen öffentlichen Nahverkehr. Einige Bürgerinnen und Bürger haben sich in der durchgeführten Befragung Fahrdienste zusätzlich zum AST, eine Aufstockung der Radwege und / oder Mitfahrbänke gewünscht. Das Thema Mobilität scheint insbesondere innerorts bzw. mit Blick auf die Ver- und Anbindung der Ortsteile noch nicht vollständig zufriedenstellend gelöst. Allerdings sollte bei der Etablierung von Maßnahmen in diesem Bereich darauf geachtet werden, angebotene Optionen wie das Anrufsammeltaxi, das am Abhol- oder Zielort sogar bis vor die Haustür fährt, nicht zu gefährden.

Die Befragung der Bürgerinnen und Bürger in Dietersheim hat ebenfalls ergeben, dass weitere Dienste gewünscht sind. Diese reichen von Unterstützungs-/ Hilfeleistungen z. B. kleine Hilfen im Haushalt, Einkaufen, handwerkliche Unterstützung Schneeräumdienst, eine übersichtliche Information, was in Dietersheim und seinen Ortsteilen für die verschiedenen Altersgruppen angeboten wird, ein offener Mittagstisch als auch Beratung rund ums Älterwerden vor Ort gewünscht werden. Hier bedarf es der Entwicklung und Koordination neuer Dienstleistungen mit Beachtung bestehender Strukturen (siehe dazu Abschnitt: „Handlungsfeld gesellschaftliche Teilhabe & bürgerschaftliches Engagement“).

Bring- und Lieferdienste wurden eher am Rande thematisiert, da eine gut funktionierende Struktur von Paketliefer- und Abholdiensten vorhanden ist und die Selbstverständlichkeit des privaten Individualverkehrs vorherrscht. Zudem gibt es die Möglichkeit der Belieferung durch überregionale Supermärkte und Drogeriemärkte und den bereits erwähnten regionalen Öko-Lieferservice, der nach Hause liefert. Zu überlegen wäre das Angebot eines Bestellservice, der es älteren Menschen, die nicht mehr so technikaffin und mobil sind, erlaubt, gewünschte Waren bestellen zu lassen.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation ergibt sich folgender Handlungsbedarf:

  1. Stärkere Kommunikation vorhandener Dienstleistungen und Angebote des Landratsamtes und anderer Stellen, die für Seniorinnen und Senioren relevant sind
  2. Aktualisierung des ILEK-Seniorenwegweisers
  3. Erstellung einer übersichtlichen Information über Angebote vor Ort
  4. Etablieren einer Vor-Ort-Beratung rund ums Älterwerden, ggf. mit Sprechstunden
  5. Entwicklung und Aufbau neuer Dienstleistungen für ältere Menschen
    (z.B. Techniksprechstunde, Generationen-Mittagstisch, etc.)

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, die Dienstleistungen für ältere Menschen (mit Mobilitätseinschränkungen) zu verbessern, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Gesundheit & Pflege

Ist-Situation
Laut Seniorenpolitischem Gesamtkonzept (SPGK) des Landkreises aus dem Jahr 2012 kann im Bereich der ambulanten Pflege im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim mittelfristig der Bedarf an ambulanten Pflegekräften noch ausreichend gedeckt werden. Langfristig ist eine jährliche Aufstockung der Pflegekräfte nötig. Mit Tagespflegeplätzen ist der Landkreis gut ausgestattet: Werden alle geplanten Tagespflegeplätze gebaut, so kann auch zukünftig von einer guten Versorgung in diesem Bereich ausgegangen werden.

Dennoch treibt die Dietersheimer das Thema einer Tagespflege vor Ort um. Eine Tagespflege oder Tagesbetreuung vor Ort kann dazu beitragen, das Wohnen in den eigenen vier Wänden länger möglich zu machen, zu unterstützen und pflegende Angehörige zu entlasten. Die vorhandenen Wohn- und Pflegeangebote in Neustadt an der Aisch können laut ILEK jeweils eine hohe bis sehr hohe Auslastung vorweisen, so dass ggf. auf weiter entfernt liegende Einrichtungen ausgewichen werden müsste. 37% der Befragungsteilnehmenden in Dietersheim wünschen sich eine ambulante Tagespflege in der Gemeinde. Einige wenige Personen gaben in der Befragung an, Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen zu benötigen. Die demografische Entwicklung vor Ort gepaart mit veränderten Familien- und Arbeitsstrukturen lässt den Schluss zu, dass der Anteil derer, die Unterstützung bei der Pflege brauchen, eher steigt als sinkt. Deshalb sind in diesem Bereich dezidiert Maßnahmen zu überlegen und abzuwägen.

Niedrigschwellige Angebote, z.B. in Form einer Betreuungsgruppe sind in Neustadt an der Aisch, Bad Windsheim, Markt Erlbach und Scheinfeld vorhanden. Helferkreise sind von Caritas und Diakonie in Neustadt an der Aisch, Bad Windsheim und die nähere Umgebung vorhanden. Der Helferkreis der Caritas steht dem gesamten Landkreis zur Verfügung.

Der Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim ist jedoch eine Gesundheitsregion plus. Diese regionalen Netzwerke sollen auf kommunaler Ebene zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen und so die medizinische Versorgung und Prävention zukunftsfähig machen. Derzeit ist der Planungsbereich Neustadt an der Aisch, zu dem Dietersheim gehört, laut Kassenärztlicher Vereinigung Bayerns (KVB) zu 110% mit Hausärzten versorgt, Durchschnittsalter 55,3 Jahre. Davon sind 22% unter 50 Jahre alt, 51% zwischen 50 und 60 Jahre alt und 28% über 60 Jahre alt. Im Bereich der fachärztlichen Versorgung – Hautärzte – droht laut KVB eine Unterversorgung (Stand 2017). Die Befragung der Dietersheimer Bevölkerung hat ergeben, dass 73% der Befragungsteilnehmenden eine wohnortnahe haus- und fachärztliche Versorgung wichtig ist.

Das ILEK konstatiert weiter: „Darüber hinaus kann angemerkt werden, dass […] generell im ländlichen Raum, Praxisübernahmen bzw. Nachfolgeregelungen schwieriger werden. Nach Möglichkeit sollten die Kommunen hier unterstützend tätig werden, um die vorhandenen Versorgungsstrukturen langfristig sichern zu können“ (S.49). In diesem Zusammenhang und im Abgleich mit den geäußerten Wünschen der Bevölkerung wäre das Abklären einer Zweigstelle zur hausärztlichen Versorgung denkbar.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist im Zusammenhang mit medizinischer Versorgung die Gewährleistung der Erreichbarkeit der Ärzte, die z.B. bereits durch das Anruf-SammelTaxi gestärkt ist. Auch die Versorgung mit Medikamenten, z.B. durch einen Lieferdienst einer Apotheke ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung.

In Dietersheim gibt es bereits Sportangebote (Pilates, Damenturnen), die auch Seniorinnen und Senioren zugutekommen. In Bad Windsheim gibt es Kurse zur Sturzprophylaxe oder über die VHS diverse – auch seniorenspezifische – Kurse im Gesundheits- und Präventionsbereich. Diese sind allerdings mit Fahrten in die Umgebung verbunden. Dem Wunsch der Dietersheimer entspricht die Stärkung von präventiven Angeboten im sportlichen Bereich wie Yoga, Gymnastik, Fit und aktiv im Alter usw. und durch z.B. Vorträge zu gesunder Ernährung oder Kurse wie kognitives Training vor Ort. 37% der Befragungsteilnehmenden in Dietersheim haben diesbezüglich geäußert: „Ich wünsche mir ein breiteres Sport- bzw. Bewegungsangebot (z.B. einen Bewegungsparcours im Freien Präventionskurse)“.

Handlungsbedarf
Im Handlungsfeld Gesundheit und Pflege besteht vor Ort derzeit im Schwerpunkt die Aufgabe, die vorhandenen Angebote möglichst gut zu kommunizieren, die Möglichkeiten ärztlicher Versorgung vor Ort zu prüfen und präventive Angebote zu stärken.

Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation ergibt sich folgender Handlungsbedarf:

  1. Öffentlichkeitsarbeit für vorhandene Angebote
  2. Prüfung ärztlicher Versorgung vor Ort (z.B. Zweigstelle)
  3. Prüfung Apothekenlieferservice

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, die ärztliche Versorgung vor Ort zu stärken sowie präventive Angebote auszubauen, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Gesellschaftliche Teilhabe & bürgerschaftliches Engagement

Ist-Situation
Bei Start des „Marktplatzes der Generationen“ sind in Dietersheim zwei ehrenamtliche örtliche Interessenvertretungen mit seniorenpolitischer Relevanz als Ansprechpartner vorhanden: Eine Behindertenbeauftragte und ein Seniorenbeauftragter. Allerdings bieten diese keine Sprechstunden an.

Die professionellen Seniorenangebote im Landkreis (im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich) werden in den einzelnen Gemeinden für gewöhnlich durch kirchlich organisierte Hilfs-, Betreuungs- und Freizeitangebote ergänzt (z.B. Seniorennachmittage, Frühstück mit Vorträgen zu Themen etc.), so auch in Dietersheim. Dennoch hat die Befragung der Dietersheimer Bürgerinnen und Bürger ergeben, dass ein Ausbau der Freizeitangebote zur Stärkung der Teilhabe gewünscht ist. Das beinhaltet beispielsweise den Wunsch nach einer Wandergruppe bzw. Ausflügen (51%), Sportangebote (38%), Kurse (61%), Vorträge (33%), Spielenachmittage (51%) oder auch eine Bücherei bzw. Kinovorführungen (41%).

Für all diese möglichen Freizeitangebote und die damit verbundene Begegnung braucht es einen Ort. Die Dietersheimer wünschen sich laut Befragung zu 70% einen Begegnungsort über die Dorfgemeinschaftseinrichtungen und kirchlichen Einrichtungen hinaus – die meisten davon im Hauptort Dietersheim. Ein möglicher neuer Begegnungsort sollte die vorhandenen Einrichtungen wie das Dorfhaus in Altheim, das ehemalige Schulhaus in Beerbach und die Kulturscheune im Ortsteil Dottenheim und kirchliche Räume, die derzeit die Basis für ein gemeinschaftliches Miteinander bilden, sinnvoll ergänzen.

Die Dietersheimer Bevölkerung hat sich zudem Unterstützungs-/ Hilfeleistungen (67%), beispielsweise kleine Hilfen im Haushalt, Einkaufen, Schneeräumdienst, handwerkliche Unterstützung, eine übersichtliche Information (49%), was in Dietersheim und seinen Ortsteilen für die verschiedenen Altersgruppen angeboten wird, einen offenen Mittagstisch (47%) als auch Beratungsangebote vor Ort (44%) gewünscht werden. Die Gründung einer Nachbarschaftshilfe kann eine mögliche Antwort auf diese Bedarfe und Bedürfnisse der Bevölkerung und insbesondere einer zunehmend größeren Gruppe älterer Menschen sein. Dies sollte unter Beachtung bestehender Strukturen und örtlicher Gegebenheiten geschehen. Eine Nachbarschaftshilfe könnte eine Koordinations- bzw. Vermittlerfunktion für Angebote aus verschiedenen Bereichen (Freizeit, Beratung, Hilfen im Alltag, Fahrdienste) übernehmen.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation ergibt sich folgender Handlungsbedarf:

  1. Sprechzeiten / -stunde der örtlichen Senioren- und Behindertenvertretung
  2. Sukzessiver Ausbau von Freizeitangeboten
  3. Schaffung eines Begegnungsortes / Treffpunktes in Dietersheim
  4. Gründung einer Nachbarschaftshilfe

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, ein intensiveres Mit- und Füreinander sowie Begegnung aktiv zu fördern, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Selbstbestimmtes Wohnen & neue Wohnformen

Ist-Situation
Die Wohnsituation in der Gemeinde Dietersheim ist von Einfamilienhausgebieten geprägt. In der Regel leben die Menschen bis ins hohe Alter und ggf. alleinstehend in ihren Eigentums-häusern. Derzeit existiert im Gemeindegebiet keine Anlage für barrierefreies Wohnen oder mit neuen Wohnformen. Laut ILEK (S. 47) sehen alle Kommunen langfristig Entwicklungsbedarfe bei seniorengerechten Wohnangeboten. In Dietersheim gibt es erste Überlegungen, ein barrierefreies Angebot für betreutes Wohnen bzw. eine Senioren-WG zu schaffen, wobei die Flächenverfügbarkeit von Entwicklungen der örtlichen Schule abhängt.

Die Befragung der Dietersheimer Bevölkerung hat ergeben, dass sich 45 Personen die Möglichkeit für betreutes Wohnen bzw. ein alternatives Wohnprojekt wünschen. 80% der Befragungsteilnehmenden gaben an, mit ihrer Wohnsituation zufrieden zu sein. 85% möchten solange wie möglich in ihrem Haus bzw. ihrer Wohnung bleiben. 31% machen sich Gedanken zu ihrer zukünftigen Wohnsituation und ziehen z.B. im Alter einen Umzug / Wegzug in Betracht. 10% der Befragungsteilnehmenden wohnen alleine und würden gerne, auch wenn sie nicht mehr alleine wohnen können, in ihrem Heimatort bleiben. Zur Erfüllung dieses letztgenannten Wunsches sind neben familiärer, nachbarschaftlicher und professioneller Unterstützung insbesondere alternative Wohnformen wie ambulant betreute Wohngemeinschaften von besonderer Bedeutung.

Die kostenfreien Möglichkeiten der Wohnanpassungsberatung seitens des Landratsamtes bzw. der ehrenamtlichen Wohnanpassungsberater – in Dietersheim sogar vor Ort – oder der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer, welche zum Erhalt und ggf. zur Verbesserung des Wohnens im Alter in den eigenen vier Wänden beitragen können, scheinen noch zu wenig bekannt zu sein. Hier bedarf es verstärkter Öffentlichkeitsarbeit und der Sensibilisierung.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation ergibt sich folgender Handlungsbedarf:

  1. Ausweitung des Angebots an seniorengerechtem Wohnraum
  2. Information zu alternativen Wohnformen und -möglichkeiten
  3. Öffentlichkeitsarbeit zu vorhandenen Beratungsangeboten wie Wohnungsanpassung

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, eine selbständige Wohnsituation bis ins hohe Alter zu erhalten und attraktive Wohnangebote für Seniorinnen und Senioren zu schaffen, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

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