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Gemeinde Kleinaitingen

Landkreis Augsburg
Regierungsbezirk Schwaben
Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen

Bürgermeister

Einwohner

Ortsteile

Rupert Fiehl

1.279

2

Seniorenpolitik
  • Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Augsburg (2011)
  • Kommunale Seniorenbeauftragte, Seniorenbeirat: N.N.
Demografische Entwicklung
2014 bis 2028
  • Gesamtsaldo: +1,5 %
  • Durchschnittsalter: Anstieg auf 44,0 Jahre
Projektstart August 2017
Homepage Gemeindeseite auf der Homepage der VG Großaitingen

 

Kleinaitingen ist eine rund 1.300 Einwohner zählende Gemeinde im schwäbischen Landkreis Augsburg und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen. Das Gemeindegebiet liegt etwa 20 km südlich von Augsburg an der gut ausgebauten Bundesstraße B17 und erstreckt sich über eine Fläche von fast 16 qkm. Aufgrund seines dörflichen Charakters bei gleichzeitig guter Verkehrsanbindung ist Kleinaitingen ein beliebter Wohnort mit Sport- und Freizeitangeboten, Kindertagesstätte, Mehrzweckhalle und Versorgungseinrichtungen. Als Wahrzeichen Kleinaitingens gilt der der in den Jahren 1912 bis 1914 errichtete Wasserturm auf der Lechfeld-Ebene. Für die Wasserversorgung hat das architektonisch und technisch meisterhafte Bauwerk keine Bedeutung mehr und wartet nun auf eine sinnvolle Nutzung. Die Gemeinde ist auch einer der größten Solarstromerzeuger im Landkreis Augsburg und energieautark. Neben den örtlichen Vereinen mit ihrem aktiven Vereinsleben bildet der Jugend-Aktivpark mit Skateranlage, Hartplatz, Grillplatz und Sitzgelegenheiten eine attraktive Ergänzung des Freizeitangebotes. Dennoch stellt die Veränderung der Bevölkerungsstruktur mit zwar leicht steigenden Einwohnerzahlen, aber weniger Kindern und deutlich mehr älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine Herausforderung für die zukünftige kommunale Entwicklung dar.

 

> Demografische Entwicklung

Der Demographie-Spiegel des Bayerischen Landesamtes für Statistik prognostiziert zwischen 2014 und 2028 für die Gemeinde Kleinaitingen eine leichte Zunahme der Bevölkerung um +1,5 %, in absoluten Zahlen von 1.179 Einwohnern auf 1.200 Einwohner. Gleichzeitig wird der Bevölkerungsanteil von Menschen über 65 Jahre um 28,4 % steigen, was in absoluten Zahlen ein Anwachsen der Gruppe der über 65-Jährigen von 176 auf 230 ältere, alte und hochaltrige Menschen bedeutet.

Veränderung der Bevölkerung 2028 gegenüber 2014 nach Altersgruppen (in Prozent)

Quelle: Landesamt für Statistik, Demographie-Spiegel für Kleinaitingen

Dabei nimmt den Prognosen zufolge innerhalb der Gruppe der Älteren ab 60 Jahre der Anteil der Menschen zwischen 60-75 Jahren um +47,0 % und der Anteil der Menschen ab 75 Jahre noch um +22,2 % zu. Die Zahl der unter 18-Jährigen wird lt. Prognose im Demografiespiegel um -3,7 % (von 219 auf 210 Kinder und Jugendliche) und die der Erwachsenen unter 40 Jahren um -9,3 % sinken, wohingegen der Anteil der Erwachsenen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren um +1 % zunehmen wird. Damit ist in Kleinaitingen für die Zukunft selbst bei intensiverem Zuzug junger Familien eine Verschiebung der Bevölkerungsanteile in den Altersgruppen mit deutlichem Zuwachs bei den über 65-Jährigen gegeben. Das Durchschnittsalter steigt in dieser Zeit um rd. drei Jahre von 41,1 auf 44,0 Jahre.

Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass in der Gemeinde Kleinaitingen ein echter Bedarf besteht, ihre kommunale Infrastruktur (wohnlich, baulich, medizinisch, pflegerisch) und ihre sozialen Angebote vermehrt auf ältere Personengruppen auszurichten.

 

> Handlungsfeld Markt

Ist-Situation
In Kleinaitingen ist die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs recht gut und perspektivisch stabil. Sehr engagierte Inhaber betreiben einen „Dorfladen“ mit einem gut sortierten Angebot von frischen und haltbaren Lebensmitteln und alltäglichen Verbrauchsgütern, integriertem Bistro, einem Getränkemarkt, Übernachtungsmöglichkeiten und auch einem Mittagstisch. Ein Wochenmarkt wurde als wünschenswerte Ergänzung zu diesem Nahversorgungsangebot genannt. Bislang fehlt(e) eine Anlaufstelle für Post- und Paketservices. Die bisherige Filiale der Raiffeisenbank Bobingen wurde im Projektzeitraum geschlossen. In der Lechfeldhalle ist ein gastronomischer Betrieb integriert, der im Bestand gesichert werden soll. Der bereits etablierte Seniorenfahrdienst bietet den älteren Bürgerinnen und Bürgern in Kleinaitingen darüberhinaus eine einfache Möglichkeit sich mit Gütern des täglichen Bedarfs auch in den Einkaufszentren und Ladengeschäften der umliegenden Orte zu versorgen.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation liegen die Prioritäten im Handlungsfeld Markt auf dem Erhalt bzw. einer Neuansiedlung von Bank- und Paketdienst. Des Weiteren ist im Zusammenhang mit diesem Handlungsfeld immer auch das Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und die Zugänglichkeit von Geschäften bedeutsam und sollte im Blick behalten werden. Ebenso gilt es, bei Bedarf Maßnahmen zum Erhalt des gastronomischen Angebots zu entwickeln.

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, die Nahversorgung vor Ort zu erhalten und auszubauen, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Dienstleistungen & Mobilität

Ist-Situation
In Kleinaitingen existiert bereits seit 2016 ein von der Gemeinde initiierter und unterstützter Seniorenfahrdienst. Der Seniorenfahrdienst ist eine Erweiterung des seit 2012 in Kleinaitingen in Kooperation mit dem Königsbrunner Autoteiler e.V. angebotenen „Sozialen Carsharing“. Nutzer des Seniorenfahrdienstes werden im von der Gemeinde bereitgestellten E-Auto von ehrenamtlichen Fahrern entweder individuell regelmäßig oder nach Bedarf zu ihren Terminen oder Besorgungen gefahren. Interessierte Nutzer/-innen können sich über die Gemeinde als Mitglied registrieren lassen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag beim Verein Königsbrunner Autoteiler e.V. beträgt für Einzelpersonen oder Ehepaare 2 € / Monat. Die Fahrtkosten betragen 1 € / Std plus 0,18 € pro gefahrenem Kilometer. Kosten für den/die ehrenamtliche(n) Fahrer/in entstehen den Nutzer/innen des Fahrdienstes keine. Buchung und Koordinierung des Fahrdienstes erfolgt über die Gemeinde. Ein weiterer Beitrag zur Mobilitätsverbesserung soll das Konzept eines Bürgerbuses werden. In Kooperation mit drei weiteren „Wir auf dem Lechfeld“- Gemeinden soll die ÖPNV-Verbindungslücke zwischen den Orten in Ost-West-Richtung abgemildert werden. Wünschenswert wäre eine Anbindung der jeweiligen Ortsteile Reinhartshofen, Hardt, Lechfeld-Nord und Auwald. Fahrten von Kleinaitingen nach Oberottmarshausen zur Bahn oder nach Großaitingen zum AVV-Bus. Fahrten zu den Verwaltungen in Großaitingen und Wehringen. Fahrten zu Ärzten, Apotheken und zur Bereitschaftspraxis. Einkaufsfahrten nach Großaitingen oder Bobingen.

Seitens des Landkreises Augsburg steht ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot zur Verfügung, z.B. Informationsbroschüre „Ratgeber für pflegende Angehörige und Senioren“, die Ansprechpartnerinnen der Fachstelle für pflegende Angehörige und Beratungsstelle für Senioren des Landratsamtes oder auch die geschulten, ehrenamtlich tätigen Wohnberater/innen, die Betroffene in der häuslichen Umgebung über Möglichkeiten der Wohnungsanpassung beraten. Der Bekanntheitsgrad dieser Angebote in der Bürgerschaft Kleinaitingens ließe sich noch steigern, damit älteren Menschen und pflegenden Angehörigen elementare Informationen zugänglich sind. Eine Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger ist derzeit im Zuge des LEADER-Projektes mit der „Sozialkümmerin“ geschaffen.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation ergibt sich folgender Handlungsbedarf:

  1. Bedarfserhebung in der Bevölkerung,
  2. Vernetzung bestehender Angebote,
  3. Optimierung der Kommunikation vorhandener Dienstleistungen und Angebote des Landratsamtes und anderer Stellen, die für Seniorinnen und Senioren relevant sind,
  4. Koordination bzw. Entwicklung und Aufbau neuer Dienstleistungen für ältere Menschen wie z.B. einer Nachbarschaftshilfe,
  5. Weiterer Ausbau der Möglichkeiten zum Erhalt der Mobilität älterer Menschen.

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, die Dienstleistungen für ältere Menschen und Mobilität generell zu verbessern, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Gesundheit & Pflege

Ist-Situation
Die ärztliche und medizinische Versorgung ist in Kleinaitingen praktisch nicht vorhanden und muss in den umliegenden Orten nachgefragt werden. Von dort kommen auch evtl. benötigte Kranken- und Altenpflegedienste.
Lt. der 2015 aktualisierten Pflegebedarfsplanung zum Seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises Augsburg (2011) ist im Landkreis Augsburg ein flächendeckendes Angebot im Bereich der ambulanten Pflege vorhanden. Die Anzahl der Tagespflegeplätze wird derzeit noch als ausreichend angesehen. Gleichwohl wird seitens des Landkreises für die Zukunft stärker auf den Beitrag der Gemeinden zum Aufbau von entsprechenden Betreuungs- und Versorgungsstrukturen gesetzt. Dazu zählen kleinräumige Versorgungsnetzwerke, Nachbarschaftshilfen, bürgerschaftliches Engagement. Ein Blick auf die Pflegestatistik zeigt, dass der Anteil der zu Hause lebenden Pflegebedürftigen im Landkreis Augsburg im Vergleich zu anderen Landkreisen im Regierungsbezirk Schwaben sehr hoch ist. In Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz versuchte Kleinaitingen vor einiger Zeit TiPi – (Betreuungsangebote in Privathaushalten für Menschen mit Demenz in Kleinaitingen) zu etablieren und Anbieter dafür aus der Bürgerschaft zu gewinnen; mit verschwindend geringer Resonanz. Die Kleinaitinger Vereine sind sehr aktiv, jedoch gibt es nur vereinzelte Angebote, die gezielt auf die Zielgruppe der Älteren und Prävention ausgerichtet sind. Der Ausbau von (präventiven) Sport- und Bewegungsangeboten wäre sehr zu empfehlen. Entsprechende Impulse sind aus der Arbeit der Sozialkümmerin zu erwarten.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation ergibt sich folgender Handlungsbedarf:

  1. Ergänzung präventiver Angebote, z.B. Fit und aktiv im Alter
  2. Ausbau eines lokalen Unterstützer-Netzwerkes von ehrenamtlich Engagierten wie z.B. einer Nachbarschaftshilfe. So ein Netzwerk von Engagierten könnte in Zukunft auch als Basis für die Entwicklung niedrigschwelliger Betreuungsangebote dienen.

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, vorhandene Strukturen besser nutzbar zu machen und präventive Angebote auszubauen, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Gesellschaftliche Teilhabe & bürgerschaftliches Engagement

Ist-Situation
Absicht des Sozialraumprojektes „Wir daheim auf dem Lechfeld“ der Bürgergemeinschaft Lechfeld e.V. ist es u.a. Akteure stärker zu vernetzen und zu einem stärkeren ehrenamtlichen Engagement beizutragen. Die Bürgergemeinschaft hat den Caritasverband Schwabmünchen beauftragt, eine „Sozialkümmerin“ für die Umsetzung der Ziele des Projektes abzustellen. Seit Juli 2018 ist die Stelle mit einer Soziologin besetzt.

Handlungsbedarf
Aufgrund der eingangs beschriebenen Ausgangssituation besteht im Handlungsfeld gesellschaftliche Teilhabe & bürgerschaftliches Engagement Handlungsbedarf im Bereich der Vernetzung vorhandener Angebote, dem weiteren Ausbau von ehrenamtlichem Engagement für Senioren, dem Aufbau einer Nachbarschaftshilfe und der Entwicklung von weiteren Angeboten für Senioren auf Basis der Rückmeldungen der Bürgerbefragung. Die Etablierung einer Seniorenvertretung wäre mittelfristig ebenfalls zu begrüßen

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, für einen zunehmend größeren Anteil älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger ein attraktives, anregendes und unterstützendes „dahoim“ zu gestalten, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

> Handlungsfeld Selbstbestimmtes Wohnen & neue Wohnformen

Ist-Situation
Die Wohnsituation in der Gemeinde Kleinaitingen ist von Einfamilienhausgebieten geprägt. In der Regel leben die Menschen – auch im hohen Alter ggf. alleinstehend – in ihren Eigentumshäusern. Dementsprechend groß ist der Bedarf an barrierefreien Wohnungen.

Kleinaitingen hat bereits 2014 vorausschauend darauf reagiert und für die Verwertung eines gemeindeeigenen Grundstücks das Kommunalunternehmen Kleinaitingen (KUK) gegründet zum Zwecke der Errichtung und späteren Bewirtschaftung einer Wohnanlage mit 15 größtenteils barrierefreien Wohneinheiten an der Raiffeisenstraße. Die Wohnungen, die im Gemeindebesitz sind, sind alle vermietet, die restlichen verkauft. Die Erfahrungen aus dem Betrieb der Wohnanlage zeigen deutlich den weiter bestehenden Bedarf an seniorengerechten Wohnungen und alternativen Wohnformen, die möglichst im Ortskern geschaffen werden sollen, so dass ein multifunktionaler Nahraum fußläufiger Entfernungen für die alltägliche Versorgung entstehen kann.

Bei Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde ist darüber hinaus festzustellen, dass wenig Kenntnis über die vielfältigen Möglichkeiten und Varianten altersgerechter Wohnformen und Betreuungskonzepte vorhanden ist. Um hier in der Bevölkerung einen Impuls zu setzen und für künftige Beratungen über die Ausweisung von Baugebieten und Dorfentwicklung Input zu erhalten, wurde im April 2018 eine Info-Messe „Wohnen im Alter“ organisiert.

Handlungsbedarf
Aufgrund der oben beschriebenen Ausgangssituation ergibt sich folgender Handlungsbedarf:

  1. Ausweitung des Angebots an seniorengerechtem Wohnraum
  2. Information zu alternativen Wohnformen und -möglichkeiten
  3. Kommunikation vorhandener Beratungsangebote zur Wohnungsanpassung

Ziele und Maßnahmen
Mit dem Ziel, eine selbständige Wohnsituation bis ins hohe Alter zu erhalten und attraktive Wohnangebote für Seniorinnen und Senioren zu schaffen, wurden in den Gesprächen und Arbeitskreisen vor Ort bis zum aktuellen Zeitpunkt unterschiedliche Maßnahmen diskutiert.

> Weitere Informationen können im Örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog der Kommune eingesehen werden – hier als Download verfügbar.

 

weiterführende Dokumente:

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